Albanien ist das exakte Gegenteil aller unserer Vorurteile ihm und seinen Menschen gegenüber. Über keines der zahlreichen Länder, welche ich bisher bereist habe, wusste ich im Vorfeld, außer Schauermärchen über Blutrache und Kriminalität dermaßen wenig, wie über Albanien. Jetzt, nach vier Albanienreisen innerhalb von zwei Jahren, denke ich, dass der Reiz dieses Landes gerade in seiner Ähnlichkeit mit unserer Heimat vor einem Jahrhundert liegt. Die Art und Weise wie die Bauern im Theth Gebirge leben, entspricht den meiner Großmutter über ihre Kindheit auf einem Bauernhof im Gadertal. Obwohl Albanien an der engsten Meerstelle gerade mal 60 Kilometer von Italien entfernt ist, haben wir Europäer bisher kaum Kenntnis genommen von diesem Land. Ebenso haben die Albaner bis zum Ende der Diktatur des Enver Hoxha in den 90ziger Jahren keine Kenntnis von der restlichen Welt nehmen dürfen. Die Zeit ist lange stehen geblieben in diesem Land, was neben vielen wirtschaftlichen Nachteilen auch einige interessante Aspekte in sich birgt. Besonders in den Bergen sind Kulturlandschaften, Traditionen und Gerätschaften erhalten geblieben, wie sie bei uns vor vielleicht noch 100 Jahren Alltag waren. Straßen sind eine Seltenheit, motorisierte Hilfsmittel in der Bauernschaft ein Luxus und vom Bergtourismus weiß man kaum, dass es ihn überhaupt gibt. Viele Bauernhöfe sind verlassen und die Felder aufgelassen. Bergsteiger werden hier mehr bestaunt als verstanden, aber die fast schon legendäre Gastfreundschaft wird mit ehrlicher Selbstverständlichkeit gelebt und man ist überall willkommen. Dadurch werden unsere einfachen Unterkünfte in den Bauernhöfen zwar nicht komfortabler, aber man fühlt sich aufgenommen und teilt das Leben mit den Einheimischen. Die schroffen Kalkgipfel oberhalb der Gehöfte erinnern stark an die heimatlichen Dolomiten und dazwischen führen unmarkierte Jägersteige und Hirtenpfade durch das Thethi Gebirge.

Das Essen ist unerwartet gut. Ob Fleisch, Fisch, Forelle, Käse, Gemüse oder Obst: In Albanien wird nichts „Essbares“ importiert, sondern alles selbst angebaut. Ladi, unser einheimischer Führer und Fahrer, spricht perfekt Italienisch und etwas Englisch, er organisiert alle Unterkünfte und Transfers und weiß sehr viel über das Land und seine Geschichte zu erzählen.


Anforderungen: Bergtouren von 5 bis 8 Gehstunden täglich, in teilweise weglosem Gelände und mit kurzen ausgesetzten Passagen. Die Unterbringung am Berg ist in einfachen, aber sauberen Bauergasthöfen im Mehrbettzimmer. In der Stadt sind wir in schönen Hotels mit Doppelzimmer Dusche/WC untergebracht.


Programm: Sa. Flug von Verona nach Tirana. Kleine Stadtrunde, Abendessen und Übernachtung im Hotel. So. Fahrt nach Kruja, der Geburtsstadt Skanderbegs, des Nationalhelden Albaniens. Weiterfahrt nach Lepush im Thethgebirge, wo wir am Abend ankommen. Mo. Bergtour von Lepush aus. Di. Überschreitung mit Tagesrucksack nach Theth, während unser Gepäck gefahren wird. Mi. Landschaftlich einmalige Wanderung zu einem Bergsee mit eiskaltem Wasser und weiter in ein verlassenes Dorf.
Auf dem Rückweg wird im kristallklaren Wasser gebadet. Do. Wir überschreiten den Valbona Pass und steigen in das gleichnamige Tal ab. Fr. Gipfeltag am Roshit 2522m, einem der höchsten Berge des Theth Gebirges mit toller Aussicht nach Montenegro. Sa. Frühmorgens verlassen wir Valbona, um mit der Fähre für 2,5 Stunden dem Koman Stausee durch seine schmale Schlucht zu folgen. Weiterfahrt nach Skoder, Unterkunft in einem schönen Hotel. Traditionelles Abschlussessen. So. Rückfahrt nach Tirana, Rückflug nach Verona und Heimreise.

Zusatzprogramm: Für Interessierte organisieren wir gerne ein Zusatzprogramm in die zwei besuchenswerten UNESCO Weltkultur Städte Berat und Gjirokaster.